Parodontologie
Chronische parodontale Erkrankungen
Chronische parodontale Erkrankungen sind mehr als eine Erkrankung der Mundhöhle, sie sind eine Systemerkrankung. Eine gute Zahngesundheit hat für Patienten nicht nur Einfluss auf das Wohlbefinden im Bereich der Mundhöhle, sondern spielt nachweislich eine bedeutende Rolle für die Gesamtgesundheit. Eine der häufigsten Erkrankungen der Bevölkerung im Bereich der Zähne ist die Parodontitis. Nach Schätzungen leidet ein Großteil aller Erwachsenen über 30 Jahren in unterschiedlicher Intensität an Parodontitis. viele ohne es zunächst zu wissen. Ursache für eine Parodontitis sind Bakterien, die sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ansammeln. Werden diese bakteriellen Beläge (Plaque) nicht durch gründliche Reinigung mit Zahnbürste und Zahnseide entfernt, bilden sie einen harten, höckerigen Belag (Zahnstein). Mit der Zeit kommt es zur Rötung, Schwellung und Blutungsneigung des Zahnfleisches. Wird dies nicht behandelt, kann die Entzündung die Fasern, die die Zähne mit dem Kieferknochen verbinden, zerstören und im weiteren Verlauf zum Knochenabbau führen. Ohne Fasern und Knochen beginnen sich die Zähne zu lockern und gehen möglicherweise verloren.
Eine parodontale Erkrankung kann Auswirkung auf den gesamten Körper haben
Die meisten Zahnfleischerkrankungen (Parodontale Erkrankungen) und deren Folgen lassen sich mit einer frühzeitigeren Therapie, gründlicher Mundhygiene, Motivation des Patienten zur Mitarbeit und einer langfristigen Betreuung durch das zahnärztliche Team verhindern. Eine parodontale Erkrankung kann Auswirkung auf den gesamten Körper haben. Die entzündlichen Stoffe, die sich bei einer Parodontitis in den vertieften Zahnfleischtaschen sammeln, können durch die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers transportiert werden und weitere Erkrankungen auslösen. So kann eine Parodontitis die Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Mittlerweile belegen zahlreiche Studien die eindeutige Korrelation zwischen schlechter Mundgesundheit und Herzinfarkt beziehungsweise Schlaganfall. Aktuelle Veröffentlichungen weisen bei Patienten mit chronischen Entzündungsprozessen an den Zähnen ein bis zu 25% erhöhtes Risiko für eine koronare Herzerkrankung. Auch die Zusammenhänge zwischen Parodontitis und rheumatoider Arthritis sind wissenschaftlich untersucht und belegt worden. Eine Parodontitis begünstigt deutlich das Risiko von Rheuma und Arthritis. Die diabetische Parodontitis und ihre oralen Entzündungsprozesse führen neben den Symptomen im Mundraum auch zu systemischen Folgen, die den Verlauf der Grundkrankheit beeinflussen. Umso wichtiger ist, eine parodontale Erkrankung rechtzeitig zu erkennen. Früherkennung hilft dem ganzen Körper.